Die Winterzeit naht und wir wollen unsere Beete, Hochbeete, Balkonkästen und Töpfe so vorbereiten, dass wir sie im Frühjahr direkt wieder nutzen und bepflanzen können. Diese Vorbereitung beinhaltet auch das Zuführen neuer Nährstoffe.
Zuerst schauen wir mal, welche Gegebenheiten du im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon hast. Je nachdem ob du eher kleinere Töpfe und Balkonkästen, ein Hochbeet oder sogar Beet im Schrebergarten und entweder nur einjährige oder auch mehrjährige Pflanzen angebaut hast, ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten der Vorbereitung auf die neue Saison.
- Schritt: Welche Gegebenheiten finde ich bei mir im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon vor?
a) Ich habe im Garten oder auf dem Balkon Pflanzen und Blumen, die mehrjährig/ ausdauernd sind (also Pflanzen, die mehrere Jahre alt werden).
-> bei einigen Pflanzen lohnt sich ein kräftiger Rückschnitt, damit sie in der nächsten Saison wieder kräftig austreiben
-> ansonsten ist das wichtigste, dass du dein Beet oder deine Töpfe ausreichend feucht hältst, damit das Bodenleben den Winter überlebt und die Erde nicht vollkommen austrocknet. Achte aber darauf, dass du weniger gießen musst, als im Sommer, da das Wachstum der Pflanzen zurückgefahren ist und sie dadurch auch weniger Wasser benötigen.
-> wenn du deine Pflanzen noch etwas Gutes tun willst kannst du außerdem Mulchen (z.B. mit Stroh). Mulch kann einerseits ein Kälteschutz sein, andererseits schützt er die Oberfläche der Erde vor Austrocknung und Erosion.
-> Dünger: Du kannst bis Ende Oktober/ Anfang November einen milden Dünger (z.B. Kompost oder Wurmhumus) um die Pflanzen herum einarbeiten. Das macht die Pflanzen robuster gegenüber Kälte und Frost und sie schaffen es gut, durch die dunkle Jahreszeit.
b) Ich habe ein Beet im Garten, ein Hochbeet auf der Terrasse oder größere Töpfe (ab 10 Liter) auf meinem Balkon und keine mehrjährigen Pflanzen (Pflanzen sind bereits verblüht oder geerntet und es stehen nur noch die vertrockneten Stängel)
-> Pflanzenreste und Stängel einfach über den Winter stehen lassen. Diese werden gerne von Insekten als Unterschlupf im Winter genutzt. Im Frühjahr die Reste einfach vorsichtig herausziehen. Achte darauf, dass so viel Wurzelmaterial wie möglich im Boden bleibt (außer dickere Wurzeln oder verholzter Ansatz vom Stängel). Es dient dem Bodenleben als Nahrung, gibt der Erde eine gute Struktur und zersetzt sich mit der Zeit. Um den nachfolgenden Pflanzen ausreichend Nährstoffe zu bieten, arbeitest du anschließend etwas Dünger (z.B. Kleepura, Insect Frass, Hornmehl, Kompost oder Wurmkompost) leicht in die obere Erdschicht ein. Füge gerne auch noch Mineralien in Form von Urgesteinmehls mit hinzu.
-> Gründünger säen:
Hier ziehst du die Pflanzenreste einfach vorsichtig heraus (wie oben beschrieben), lockerst den Boden oberflächlich ein bisschen auf (nicht komplett umgraben) und säst einen Gründünger (z.B. Winterwicke-Gemisch bis Ende November oder im Frühjahr ab Februar Ackerbohne. Der Gründünger schützt die Oberfläche vor Austrocknung, verbessert die Struktur eures Bodens und fügt dem Substrat wieder Nährstoffe zu. Etwa 3 Wochen bevor du im neuen Jahr die Folgekultur säen/ pflanzen möchtest, schneidest du den Gründünger knapp über der Oberfläche ab (Wurzeln bleiben im Boden!) und lässt ihn als Mulchschicht liegen (zur Beschleunigung der Kompostierung kannst du noch ein bisschen Urgesteinmehl darüber streuen)
-> Mulchen mit einer Schicht aus Laub-Rasenschnitt-Pferdeäpfeln:
Mulchen kannst du dein Beet oder euren Topf mit unterschiedlichen Materialien. Die hier vorgeschlagene liefert deinem Substrat wichtige Nährstoffe und zersetzt sich über den Winter zu einer tollen Humusschicht. Gleichzeitig verhindert der Mulch die Austrocknung des Substrats.
Du nimmst Laub (am besten zerkleinern), Rasenschnitt – am besten leicht angetrocknet – oder ein anderes grünes Material (z.B. Brennesseln, Giersch etc.) und vermengst es im Verhältnis 50:50. Als Kompostbeschleuniger kannst du noch eine kleinere Menge Pferdeäpfel dazugeben (z.B. 40% Laub, 40% Rasenschnitt, 10% Pferdeäpfel). Zusätzlich kannst du noch ein bisschen Urgesteinsmehl streuen. Es hilft dem Bodenleben beim Kompostieren.
Den Mulch lasst ihr einfach über den Winter oberflächlich liegen. Im Frühjahr sollte er sich dann schon schön zersetzt haben und ihr könnt ihn leicht einarbeiten.
c) Ich habe Beet oder Hochbeet sondern nur einen Balkon mit kleineren Töpfen (1-5 Liter) und Balkonkästen. In diesen sind alle Pflanzen bereits verblüht (einjährig) oder abgeerntet.
-> gerade in kleinen Töpfen und Balkonkästen ist es schwierig, die Austrocknung im Winter und das Durchfrieren des Substrats zu verhindern. In diesem Fall empfehlen wir, die gesamte Erde aus den Töpfen und Balkonkästen in einem entsprechend großen Gefäß zu sammeln (z.B. einem Eimer ab 10 Liter) und mit den Schritten aus dem Workshop „Erde wiederaufbereiten“ weiterzumachen. In einem großen Gefäß ist es viel leichter, das Bodenleben lebendig zu halten und ein Durchfrieren des Substrats zu verhindern.
Wir wünschen euch viel Spaß mit deinem Bett. Erzähl uns gerne, ob alles geklappt hast. Bei Fragen kannst du uns jederzeit ansprechen.